Achtsamkeit · Weltrettung

Die Scham zu fliegen:
Warum ich am Boden bleibe

Fliegen: So viele Ziele, nur einen Katzensprung und einen Jetlag entfernt.
So viele Ziele, nur einen Katzensprung und einen Jetlag entfernt.
Bild von Jan Vašek, Pixabay

Seit ich weiß, dass 8 % der CO²-Emissionen auf das Konto von Reisen und Tourismus gehen und rund ein Viertel davon , also 2 %, auf das Fliegen entfällt, [Quelle: Krautreporter] habe ich den großen Metallvögeln abgeschworen.

Der Menschheit und dem Planeten zuliebe werde ich also nicht mehr fliegen. Es sei denn, es ist lebenswichtig und unvermeidbar. Und ich kann mir nur sehr wenige Situationen vorstellen, auf die das zutrifft. Auf den Wochenendtrip nach Wien jedenfalls nicht.

Eine ehrliche CO²-Bilanz des Fliegens

Ich war neugierig: Wie viele Flüge waren es überhaupt bis jetzt und was wären meine Alternativen gewesen? Also habe ich mich hingesetzt und eine große Tabelle erstellt.

Das Ergebnis: Ich bin in meinem Leben 16-mal geflogen, das heißt achtmal hin- und achtmal zurück. Manche dieser Reisen wären mir anders kaum möglich gewesen, andere hätte ich leicht mit dem Zug machen können. Dann habe ich ausgerechnet, wie groß der CO²-Abdruck meiner Flüge ist und wie der der Alternativrouten aussieht. Mehr darüber in meinem Film.

In meinem letzten Urlaub ging’s übrigens in die Camargue – mit dem Zug.

Fußnoten aus dem Video

[1] Quellen:

We find that, between 2009 and 2013, tourism’s global carbon footprint has increased from 3.9 to 4.5 GtCO2e, four times more than previously estimated, accounting for about 8% of global greenhouse gas emissions. Transport, shopping and food are significant contributors. The majority of this footprint is exerted by and in high-income countries.

The rapid increase in tourism demand is effectively outstripping the decarbonization of tourism-related technology. We project that, due to its high carbon intensity and continuing growth, tourism will constitute a growing part of the world’s greenhouse gas emissions.

Flugzeuge liegen weit vor Hotelpools und Souvenirshops und machen ein Viertel des touristischen CO2-Fußabdrucks aus.

2 % der weltweiten Emissionen also. Aber: Wenn man Geschäftsreisen und den restlichen Flugverkehr miteinbezieht, sind es sogar 5 %. [Quelle: Die ZEIT]

[2] Quelle: David Wallace-Wells, Trailer für „The Uninhabitable Earth: A Story of the Future“:

Every year the average American just by going about their daily life melts about ten thousand feet [ca. 3000 Meter] of Arctic ice. Every minute they add 5 gallons [ca. 19 Liter] of water to the ocean and every time they hop on a plane from New York to London they melt 9 m² of ice.

[3] 8 Reisen, 16 Flüge:

  • Mailand, Italien: 0,14 t
  • Innerdeutsche Dienstreise: 0,17 t
  • Edinburgh, UK: 0,27 t
  • Siena, Italien: 0,32 t
  • Stockholm, Schweden: 0,33 t
  • Funchal, Madeira: 0,67 t
  • Tel Aviv, Israel: 0,88 t
  • Denver, Colorado: 2,27 t
Das Kleingedruckte
  • Alle Preise von 2019, jeweils Hin- und Rückreise
  • Fernzug, Bus & Bahn
    1. Zugpreise Deutschland ohne Sparangebote und mit Reservierung.
    2. Zugpreise Ausland nach Verfügbarkeit mit Reservierung und ggf. Sparpreisen.
    3. Interrail-Strecken rechierchiert mithilfe von Rail.cc und Trainline.
    4. Bus- und Bahnstrecken gemessen mit BRouter.
  • Flugzeug
    1. Flugpreise bei Buchung ca. 4 Wochen vor Abflug.
    2. Reisezeit: Puffer von je 1,5 Stunden vor jedem (Nicht-Transit-)Abflug eingerechnet.
  • Schiff
    1. Frachtschiffstrecken recherchiert auf Globoship.ch.
    2. Schiffstrecken in nautischen Meilen auf Ports.com.
  • CO²-Rechner
    1. Zug und Bus
    2. Flug (mit Optional Radiative Forcing: „Die CO2-Emissionen von Flugzeugen in großer Höhe tragen in verstärktem Maß zur globalen Erwärmung bei. Wird das Kontrollkästchen aktiviert, werden die Flugverkehrsemissionen mit dem empfohlenen RF-Faktor 1.891 der DEFRA multipliziert.“)
    3. Schiff (Rechengrundlage: Ich reise inkl. Gepäck als „Durchschnittsgut“ von 100 kg).
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