Seit ich weiß, dass 8 % der CO²-Emissionen auf das Konto von Reisen und Tourismus gehen und rund ein Viertel davon , also 2 %, auf das Fliegen entfällt, [Quelle: Krautreporter] habe ich den großen Metallvögeln abgeschworen.
Der Menschheit und dem Planeten zuliebe werde ich also nicht mehr fliegen. Es sei denn, es ist lebenswichtig und unvermeidbar. Und ich kann mir nur sehr wenige Situationen vorstellen, auf die das zutrifft. Auf den Wochenendtrip nach Wien jedenfalls nicht.
Eine ehrliche CO²-Bilanz des Fliegens
Ich war neugierig: Wie viele Flüge waren es überhaupt bis jetzt und was wären meine Alternativen gewesen? Also habe ich mich hingesetzt und eine große Tabelle erstellt.
Das Ergebnis: Ich bin in meinem Leben 16-mal geflogen, das heißt achtmal hin- und achtmal zurück. Manche dieser Reisen wären mir anders kaum möglich gewesen, andere hätte ich leicht mit dem Zug machen können. Dann habe ich ausgerechnet, wie groß der CO²-Abdruck meiner Flüge ist und wie der der Alternativrouten aussieht. Mehr darüber in meinem Film.
In meinem letzten Urlaub ging’s übrigens in die Camargue – mit dem Zug.
Fußnoten aus dem Video
[1] Quellen:
- Nature, Manfred Lenzen, Ya-Yen Sun, Futu Faturay, Yuan-Peng Ting, Arne Geschke & Arunima Malik: The carbon footprint of global tourism
We find that, between 2009 and 2013, tourism’s global carbon footprint has increased from 3.9 to 4.5 GtCO2e, four times more than previously estimated, accounting for about 8% of global greenhouse gas emissions. Transport, shopping and food are significant contributors. The majority of this footprint is exerted by and in high-income countries.
The rapid increase in tourism demand is effectively outstripping the decarbonization of tourism-related technology. We project that, due to its high carbon intensity and continuing growth, tourism will constitute a growing part of the world’s greenhouse gas emissions.
- Krautreporter, Josa-Manuel Schlegel: Es gibt einen sehr guten Grund, deinen coolen Urlaub abzusagen
Flugzeuge liegen weit vor Hotelpools und Souvenirshops und machen ein Viertel des touristischen CO2-Fußabdrucks aus.
2 % der weltweiten Emissionen also. Aber: Wenn man Geschäftsreisen und den restlichen Flugverkehr miteinbezieht, sind es sogar 5 %. [Quelle: Die ZEIT]
[2] Quelle: David Wallace-Wells, Trailer für „The Uninhabitable Earth: A Story of the Future“:
Every year the average American just by going about their daily life melts about ten thousand feet [ca. 3000 Meter] of Arctic ice. Every minute they add 5 gallons [ca. 19 Liter] of water to the ocean and every time they hop on a plane from New York to London they melt 9 m² of ice.
[3] 8 Reisen, 16 Flüge:
- Mailand, Italien: 0,14 t
- Innerdeutsche Dienstreise: 0,17 t
- Edinburgh, UK: 0,27 t
- Siena, Italien: 0,32 t
- Stockholm, Schweden: 0,33 t
- Funchal, Madeira: 0,67 t
- Tel Aviv, Israel: 0,88 t
- Denver, Colorado: 2,27 t
Das Kleingedruckte
- Alle Preise von 2019, jeweils Hin- und Rückreise
- Fernzug, Bus & Bahn
- Flugzeug
- Flugpreise bei Buchung ca. 4 Wochen vor Abflug.
- Reisezeit: Puffer von je 1,5 Stunden vor jedem (Nicht-Transit-)Abflug eingerechnet.
- Schiff
- Frachtschiffstrecken recherchiert auf Globoship.ch.
- Schiffstrecken in nautischen Meilen auf Ports.com.
- CO²-Rechner
- Zug und Bus
- Flug (mit Optional Radiative Forcing: „Die CO2-Emissionen von Flugzeugen in großer Höhe tragen in verstärktem Maß zur globalen Erwärmung bei. Wird das Kontrollkästchen aktiviert, werden die Flugverkehrsemissionen mit dem empfohlenen RF-Faktor 1.891 der DEFRA multipliziert.“)
- Schiff (Rechengrundlage: Ich reise inkl. Gepäck als „Durchschnittsgut“ von 100 kg).
Weiterlesen
- Krautreporter, Josa-Manuel Schlegel: Es gibt einen sehr guten Grund, deinen coolen Urlaub abzusagen
- Die ZEIT, Kathrin Weßling: Wer noch ins Flugzeug steigt, ist ein Klimasünder
- The Guardian, John Vidal: Why I only take one holiday flight a year
- The Guardian, Emine Saner: Could you give up flying? Meet the no-plane pioneers