Frauensache

Hoch die Tassen!

Der Sinn und Nutzen von Menstruationstassen

Er: „Öhm, was ist das?“
Sie: „Meine Menstruationstasse.“
Er: „Deine was?“
Sie: „Menstruationstasse.“
Er: „Aha… Was?“

Wie? Wa?
Wie? Wa?
Bild von PatriciaMoraleda, Pixabay.

Menstruationstassen sind den meisten Menschen vollkommen unbekannt. Sogar meine Frauenärztin kannte sie nur vom Hörensagen. Dabei handelt es sich keineswegs um eine neue Idee: Das Patent stammt aus den 1930er Jahren.

So eine Menstruationstasse ist nicht nur praktisch, weil sie die Regel da aufnimmt, wo sie passiert, sondern auch umweltfreundlich. Abfall in Form von Binden und Tampons entfällt. Damit ist sie ziemlich öko. Außerdem trocknet sie deine Vaginalschleimhaut (falls du eine Vagina hast) nicht aus, wie Tampons es tun. Sie ist also viel freundlicher zu deiner Scheidenflora. Menstruationstassen bestehen aus medizinischem Silikon und sind in verschiedenen Größen, Formen und Farben im Handel erhältlich. Ich kann die LadyCup, die Meluna und die etwas größere, nicht für alle passende Merula empfehlen (andere habe ich nicht ausprobiert).

Die Handhabung ist, zugegeben, etwas gewöhnungsbedürftig. Um mal aus dem Nähkästchen zu plaudern: Nach Versuch #1 habe ich das Ding nur mit großer Mühe wieder aus mir herausbugsiert. Aber mit etwas Übung klappt’s problemlos. Du kannst die Tasse bis zu 12 Stunden an Ort und Stelle lassen. Das Blut wird von der Tasse artig aufgefangen.

Zur Desinfektion eignen sich Chlortabletten, wie man sie auch zur lebensmittelechten Reinigung von Babygeschirr verwendet. Die Tasse sollte auf diese Art vor dem ersten Einsetzen gereinigt werden. Danach gönnst du ihr an jedem „Arbeitstag“ ein erfrischendes Chlorbad.

Menstruationstasse verwenden – so geht’s:
Viele Formen, viele Farben.
Viele Formen, viele Farben.
Bild von PatriciaMoraleda, Pixabay.

Hinein: Am besten geht es in der Hocke oder auf der Toilette sitzend. Knautsch den Becherteil der Tasse etwas zusammen und schieb sie vorsichtig, mit der Öffnung voran, in die Vagina. Nimm etwas Gleitgel zu Hilfe, falls es nicht flutschen will. Führ nun die Tasse so weit ein, dass der Stiel gerade noch herausguckt (falls er zu lang ist und stört, kannst du später ein Stück abschneiden). Lass die Tasse los, damit sie sich wieder entfaltet, und fahre mit dem Finger so gut es geht einmal um den Rand, damit sie sich an der glatten Haut richtig festsaugt. Überprüfe den festen Sitz mit Zug am Stiel. Fertig!

Hinaus: Begib dich in die gleiche Position, in der du die Tasse eingeführt hast. Zieh langsam, aber kräftig am Stiel. Ist der Unterdruck zu stark, kannst du mit sauberem Finger den Rand ertasten und etwas lupfen. Dann sollte sich die Tasse lösen. Vorsichtig herausziehen, denn der Becher kann sehr voll werden. Das aufgefangene Blut kannst du einfach in der Toilette entsorgen und die Tasse im Anschluss am Waschbecken ausspülen.

Meandes Tipps:
  • Gerade, wenn du dich an das Ding noch nicht so recht gewöhnt hast, empfiehlt es sich, an Tagen mit starker Blutung zusätzlich eine Binde zu benutzen – falls doch mal was daneben geht.
  • Willst du die Tasse auf einer öffentlichen Toilette ausleeren und es ist dir unangenehm, sie vor den anderen Besucherinnen am Waschbecken zu reinigen, kannst du dir ein kleines Fläschchen mit Wasser mitnehmen und sie in der Kabine ausspülen.
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